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Jun 25, 2023

Mehr als 50 % Neukunststoffe werden in Schrumpffolien ersetzt

Das innovative Recyclingunternehmen aus Merseburg hat im vergangenen Jahr in mehreren Projekten die Leistungsfähigkeit seiner Newcycling LDPE-Rezyklate in Schrumpffolien getestet. Erste Testergebnisse zeigten, dass die Rezyklate das zentrale Funktionsproblem der Schrumpfung erfüllen konnten. Die Foliendicke konnte auf dem gleichen Niveau wie bei Neukunststoffen gehalten werden. Die Formulierung der Schrumpffolien und die Extrusionsparameter blieben nahe an der Version des Neumaterials.

Sammelschrumpffolie ist eine anspruchsvolle Verpackungsanwendung – sowohl für Neupolymere als auch für Recyclingmaterialien. Um die Integrität der Verpackung sowie die nötige Stabilität bei Lagerung und Transport zu gewährleisten, muss es über eine bestimmte Zähigkeit, Haltekraft und Schrumpfleistung verfügen. Bei der Umstellung von Neuware auf Recycling-Rohstoffe sollten die Prozessparameter konstant bleiben. Da die Folie darüber hinaus als Sekundärverpackung für die Bündelung mehrerer Produkte verwendet werden kann und der Verbraucher sie als Erstes sieht, muss die Optik darüber hinaus hochwertig sein.

„Unsere LDPE-Rezyklate eignen sich für eine Vielzahl von Endmärkten.“ „Schrumpffolien stellen für die Getränkeindustrie eine Chance dar, den Einsatz von Sekundärrohstoffen in Anwendungen wie Shrink-Sleeves oder Multipack-Sleeves voranzutreiben“, erläutert Klaus Wohnig, CEO der APK, einen der möglichen Zielmärkte für das Produkt.

Bei den Projekten, die sich auf mehrschichtige Sammelschrumpffolien konzentrierten, wurden ehrgeizige Substitutionsraten für Neuware im Bereich von 30 % bis 100 % getestet. Die 30-55-Prozent-Szenarien führten zu beeindruckenden Ergebnissen: Die Schrumpffolie war von der aus Neuware kaum zu unterscheiden. Der Ersatz dieser Mengen an Sekundärrohstoffen durch Neukunststoffe würde bereits eine entscheidende Reduzierung der Emissionen ermöglichen. Newcycling-LDPE-Rezyklate verursachen fast 50 % weniger Emissionen als neue LDPE-Typen.

Der Auflösungsrecyclingprozess von APK, die Newcycling®-Technologie, kann verschiedene Polymere in mehrschichtigen Kunststoffverpackungen – die bisher als nicht recycelbar galten – problemlos trennen und das Zielpolymer in Regranulate mit nahezu neuen Eigenschaften umwandeln. Auflösungsrecycling ist eine fortschrittliche physikalische Recyclingtechnologie. Aufbauend auf einem mechanischen Vorbehandlungsschritt kommt ein lösungsmittelbasierter Prozessschritt hinzu, bei dem das Zielpolymer abgetrennt wird und auch eine Reinigung von Verunreinigungen wie diversen Additiven oder organischen Rückständen erfolgt. Das recycelte LDPE von APK, das bei den Schrumpffolientests verwendet wurde, wird unter der Marke Mersalen vermarktet. Es wird aus komplexen PE/PA-Mehrschichtfolienabfällen gewonnen.

Da Newcycling ein physikalischer Prozess ist und die Molekülketten des Polymers nicht beeinträchtigt, ist eine kosten- und energieintensive Repolymerisation nicht erforderlich. Dabei ist die Technologie neben und ergänzend zum klassischen werkstofflichen Recycling sowie zu innovativen chemischen Verfahren (z. B. Solvolyse) zu betrachten.

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