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Dec 25, 2023

Menschenhaar wurde zur Reinigung der belgischen Wasserstraßen verwendet

Das von der belgischen gemeinnützigen Organisation Dung Dung geleitete Hair Recycle Project nutzt menschliche Haarschnitte, um Umweltschadstoffe wie Öl und andere Kohlenwasserstoffe aus Wasserstraßen zu absorbieren.

Im Rahmen des Abfallverwertungsprojekts werden Haarschnitte von Friseuren in ganz Belgien gesammelt und dann einer Maschine zugeführt, die sie in verfilzte Quadrate, sogenannte „Haarbooms“ oder „Haarmatten“, verwandelt. Alternativ können aus dem Schnittgut auch Beutel aus Biokomposit hergestellt werden.

Die Haarmatten von Dung Dung können eingesetzt werden, um das Problem der Kohlenwasserstoffverschmutzung (Ölverschmutzung) im Land anzugehen. Beispielsweise werden sie in Abflüssen verlegt, um Umweltschadstoffe in Gewässern aufzusaugen, bevor das Wasser in Flüsse gelangt, und um Leckagen aus Öltanks zu beseitigen.

Nach Angaben der gemeinnützigen Organisation kann ein Kilogramm Haar bis zu acht Liter Öl aufnehmen, da es lipophil ist. Das Haar besteht außerdem zu 95 Prozent aus Keratin – einem Protein, das ihm Elastizität, Widerstandsfähigkeit, Flexibilität und Wasserunlöslichkeit verleiht.

Die Eurofins-Stiftung, die das Projekt unterstützt, kommentierte: „Derzeit werden Ölverschmutzungen üblicherweise mit absorbierenden Socken aus nicht biologisch abbaubarem Polypropylen behandelt.“

Im Gegensatz zu Polypropylen ist menschliches Haar biologisch abbaubar und hat daher nicht das Potenzial, selbst zu einem Umweltschadstoff zu werden.

„Unsere Produkte sind umso ethischer, da sie vor Ort hergestellt werden … sie werden nicht vom anderen Ende des Planeten importiert“, sagt Projektmitbegründer Patrick Janssen. „Sie werden hier hergestellt, um lokale Probleme zu lösen.“

Isabelle Voulkidis, Leiterin des Salons Helyode in Brüssel, gehört zu den Friseuren in ganz Belgien, die eine kleine Gebühr an das Projekt zahlen, um ihre Haarschnitte abzuholen. Sie kommentiert: „Was mich persönlich motiviert, ist, dass ich es schade finde, dass Haare heutzutage einfach in den Mülleimer geworfen werden, wenn ich weiß, dass damit so viel gemacht werden kann.“

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